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PLATTENSPIELER
Plattenteller ist eine A lu-Sandwich-Kons-
tru k tio n u n d m it ein em g u te n K ilo-
g ram m G ew icht eher leichterer Bauart,
d er am u n te re n äu ß e ren R and zu sätz-
lich bedäm pft ist. A u f dem Teller sorgt
eine stabile, die statische A ufladung m in -
d ern d e F ilzm atte fü r R eso n an zarm u t.
D er von einem Flachriem en via elekro-
nisch geregeltem G leichstrom m otor ange-
triebene Subteller ist aus K unststoff, das
M otorpulley aus M essing.
B eso n d ers sto lz ist m a n b ei D u al
a u f die
m assiv e,
z e h n
M illim e te r
dicke u n d ein langes stö ru n g sfreies
D asein v ersp rech en d e L agerachse. Sie
w u rd e zusätzlich speziell g eh ärtet u n d
p o lie rt u n d w ird in d e r ö lb ed äm p f-
te n M essing-L agerbuchse eingelassen.
Das Steckernetzteil ist klassengemäß ausge-
lagert, die Bedienung erfolgt rein manuell.
W as g ib t’s aus professioneller Sicht zu
nörgeln? N ur Kleinigkeiten: Die Füße sind
n ich t höh en v erstellb ar, die G esch w in -
digkeit lässt sich n ic h t feinregulieren,
u n d die H aube ist aus einfachem Plexi-
glas gem acht. A ußerdem h ätten w ir den
Inbusschlüssel für die T onarm höhenver-
stellung gern im Lieferum fang gesehen.
M it leichter Hand
Q u irlig b esch reib t vielleicht d en e rs-
ten K langeindruck des CS 600 m it dem
N agaoka am besten. M it leichter H and
zeich n ete d er S chw arzw älder D re h e r
die K o n tu ren auch schw ieriger klangli-
cher Kost, wie die G itarren von Rodrigo
y G abriellas 11:11, sau b er nach. D y n a-
m isch b ran n te da nichts an, die K lang-
farben w urden m it leichter W arm tönung
w iedergegeben. Die überw iegend düstere
Stim m ung, die die Black Keys auf ihrem
aktuellen A lbum „T urn Blue“ eingefan-
gen haben, w u rd e gefühlsecht abgetas-
tet. A uch hoch ausgesteuerte P latten m it
kritischer Stim m w iedergabe, wie sie auf
fast jed er O p er zu h ö re n sin d , tastete
diese K om bination schon sauber ab. Die
TEST-K O M PO NENTEN
PLATTENSPIELER: Rega RP 6______________
TONABNEHMER: Nagaoka MP 200; Grado
Platinum 1; Ortofon 2M Bronze
VOLLVERSTÄRKER: Pro-Ject MAIA, Exposure
3010 S2______________________________
PHONOVORVERSTÄRKER: Musical Fidelity
M1 ViNL_____________________________
LAUTSPRECHER: B&W 683 S2, DALI Rubicon
NF,-LS und NETZKABEL: Cardas, Chord, HMS
74 STEREO 9/2014
G renzen des G espanns m it dem Nagaoka
M P200 w urden aber auch deutlich: Der
Bass geriet hin und wieder ins Schlingern,
u n d die Fähigkeit zur A uflösung kom ple-
xer Passagen - ich em pfehle Ih n en zur
Ü berprüfung O pern jedw eder C ouleur -
geriet in dieser K om bination nicht w irk-
lich überzeugend. Spielpartner war übi-
gens Pro-Jects M AIA an B & W s 683 S2,
die w ir beide in STEREO 8/14 m it Freude
getestet haben. Als Phonokabel nu tzten
w ir das erfreulich hochw ertige Exem plar,
das D ual m itliefert.
Eilig unterw egs
W ir sto ck ten also a u f u n d m o n tierten
G rad o s R eference P latin u m 1 , ein Sys-
tem der 400-Euro-Klasse und das kleinste
G rado im H olzkörper, das m it gut sechs
G ram m G ew icht u n d h oher N adelnach-
giebigkeit p rim a m it d em A rm des CS
600 h arm o n ierte. Als E lektronik n u tz -
ten w ir n u n M usical Fidelitys M 1V iN L
(Test in STEREO 12/11) an E xposures
3010S2, d er seit A usgabe 3/13 im m er
w ieder aufs N eue für V ergnügen sorgt.
Zweifelsfrei zeigte der D ual, dass er sich
in diesem U m feld deutlich w ohler fühlte,
w ährend er zuvor doch sichtlich u n te r-
fo rd ert w ar, w ie sich n u n herausstellte.
Jetzt weichte der Bass auch bei „Flamenco
Fever“ n icht m ehr auf, M artha A rgerichs
Flügel legte dynam isch einen Z acken zu
u n d v erlo r etw as v o n d em zu v o r gele-
gentlich d o m in a n te n Z uckerguss. W as
den D ual hier von den besten V ertretern
d e r D re h er-F rak tio n u n tersch ied , w ar
eine vernehm lich geringere Stabilität in
der A bbildung u n d eine leicht angeraute
W iedergabe, verbunden m it einer leich-
ten N ervosität im Klangbild, vielleicht ein
R esultat der etwas zu schnell laufenden
33er-G eschw indigkeit? Fleetw ood M acs
„Go Y our O w n W ay“, einfach aus n o s-
talgischen G rü n d en m al aus d em P lat-
tenregal gezogen, verm ittelte einen guten
E indruck davon, w arum diese Platte für
m eine privaten H örsessions im m er m al
w ieder herhalten m uss. D a wackelte nix,
d er Bass h atte eine gute M isch u n g aus
Präzision bei gleichzeitiger Beweglichkeit,
die m an so gerne als „Swing“ bezeichnet.
A uch bei h ö heren Pegeln zeigte sich der
D ual gegen äußere Einflüsse w ie T ritt-
schall u n d akustische R ückkopplung für
ein N icht-Subchassis-Laufw erk erstau n -
lich u n em p fin d lich , eine P latz ie ru n g
au f einem vernünftigen Regal vorausge-
setzt. W a r es m u ck sm äu sch en still u n d
schaltete m an dan n den M otor ein, war
bei 33 U m d reh u n g en ein ganz leichtes
L ebensgeräusch des M o to rs zu h ö ren.
N ich t u n ü b lic h in d ieser P reisklasse,
und leiser, als m an es von den allerm eis-
ten C D -Spielern kennt, war es auch ins
U nhörbare verschwunden, sobald die ers-
ten Takte einer Platte abgetastet w urden.
Sehr erfreulich war, dass der M otor so gut
wie kein Streufeld zu haben scheint. Das
G rado fing sich au f einem Rega RP6 zur
Plattenm itte h in einen leichten B rum m ,
beim Dual: Ruhe!
D ie aufgestockte A nlage v erm ittelte
eine ganze M enge Esprit, verlockte dazu,
diese u n d jene Scheibe do ch kom p lett
anzuhören, obw ohl m an doch u rsprüng-
lich nur ein bestim m tes „Teststück“ hören
wollte. Der D ual m achte seine Sache m ehr
als ordentlich und darf ab sofort als höchst
interessante A lternative in seiner Preis-
klasse gelten.
M ic h a e l L a n g
DUAL CS 600
Plattenspieler mit Tonarm, ohne System
um €1400
Maße: 44 x 13, x37 cm (BxHxT, o. Netzteil)
Garantie: 2 Jahre
Kontakt: Sintron
Tel.: 07729/182998
www.sintron-audio.de
Der Dual CS 600 ist ein gelungener Einstand
des Schwarzwälder Herstellers in der
gehobenen Preisklasse. Optisch schlicht,
klanglich jedoch auf Augenhöhe mit seinen
Konkurrenten. Mit etwas Feinschliff könnte
das Konzept mit dem hervorragenden, aber
für leichte Tonabnehmer optimierten Tonarm
noch mehr überzeugen.
AUSSTATTUNG
Externes Netzteil, Dämpfungsfüße, Tonarm
höhenverstellbar mit magnetischer Antiska-
ting und hochwertigem Kabel, Staubschutz-
haube, drei Geschwindigkeiten.
EXZELLENT
* Z u sä tzlic h e M e ssw e rte und D iagram m e für A bo n n en ten
im S T E R E O -C lu b unter w w w .stereo .de
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